Kaum eine zeitgenössische Band versteht sich derart brillant auf das Verbinden der unterschiedlichsten Spielarten des Heavy Metal wie Suicide Silence. Das Quintett aus dem kalifornischen Riverside hat mit bislang drei Alben bewiesen, dass ihre Kernkompetenz Deathcore – eine Zusammenführung von Death Metal und Metalcore – mit zahlreichen weiteren Elementen angereichert werden kann. So finden sich in ihrer Musik auch Versatzstücke aus dem Black Metal, dem Grind- und Mathcore, aber auch aus dem Groove Metal. Mit diesem bezugsoffenen Ansatz hat die Band weltweit viele Freunde gefunden. So stieg ihr bislang letztes Studioalbum „The Black Crown“ 2011 bis auf Platz 28 der US-Billboard Charts. Nach dem tragischen Unfalltod ihres Frontmanns Mitch Lucker und einer Neudefinition der Band arbeiten Suicide Silence seit Ende 2013 an ihrem vierten Album, das im Sommer erscheinen soll. Bereits am 12. Juni hat man die Gelegenheit, die frischen Songs und den neuen Frontmann Hernan „Eddie“ Hermida live in Deutschland zu erleben. Auf ihrem exklusiven Gastspiel im Berliner Club Bi Nuu wird die Band begleitet von der australischen Deathcore-Formation Thy Art Is Murder.

Zu Beginn waren Suicide Silence nicht mehr als ein Nebenprojekt von Musikern, die allesamt in anderen Formationen tätig waren. So überrascht es nicht, dass die Band in ihren Anfangstagen zahlreiche Besetzungswechsel hinnehmen musste – zuweilen trennte man sich von einem Musiker nach nur einer gemeinsamen Show – und dass zwischen der Gründung und dem ersten Album fünf Jahre lagen. Zeit, die das Quintett um das nunmehr einzige verbliebene Gründungsmitglied, den Gitarristen Chris Garza, dazu nutzte, einen vielseitigen, selten so facettenreichen Sound zu kreieren. In dieser Zeit entstand gerade mal eine offizielle EP, die jedoch auf viel Beachtung in der Szene stieß und zu einem Vertrag mit der Plattenfirma ‚Century Media’ führte.

Als das Debüt „The Cleansing“ schließlich 2007 erschien, war die Welt bereit für den kraftvollen, fordernden Sound von Suicide Silence: Das Album geriet zum erfolgreichsten Debüt in der Geschichte der Plattenfirma und stieg sogar in die US-Billboard Charts ein. In den Jahren darauf machte sich die Band vor allem durch unermüdliches Touren einen Namen. Zahllose US- und Europa-Tourneen wurden absolviert, häufig an der Seite solcher Genre-Größen wie Machine Head, Trivium, All Shall Perish, Static-X und Black Label Society.

Nachdem sich die Band auf dem Debüt inhaltlich noch stark anti-religiösen Themen widmete, wandten sie sich ab dem zweiten Album „No Time To Bleed“ (2009) stärker persönlichen Bereichen zu; wachsender Erfolg bestätigte sie darin. Ihr bislang letztes Album „The Black Crown“ von 2011 markiert den größten Charts-Erfolg für den Fünfer. Ende 2012 verstarb ihr Frontmann Mitch Lucker an den Folgen eines tragischen Motorrad-Unfalls. Keinen Monat später spielte die Band zugunsten Luckers Frau und Tochter eine Benefiz-Show, die Anfang 2014 auch als CD unter dem Titel „Ending Is The Beginning: The Mitch Lucker Memorial Show“ veröffentlicht wurde. Nun blickt die Band in ihrer aktuellen Besetzung, den Gitarristen Chris Garza und Mark Heymun, Bassist Daniel Kenny, Drummer Alex Lopez sowie dem neuen Frontmann Hernan „Eddie“ Hermida (ex-All Shall Perish), nach vorn und auf das kommende Album, das im Sommer erscheinen soll.

Bei ihrer exklusiven Clubshow in Berlin werden sie begleitet von den Australiern Thy Art Is Murder, einer 2005 gegründeten Deathcore-Band aus Sydney. Ihr zweites Album „Hate“ erschien in Europa Mitte 2013 und schickt sich gegenwärtig an, eine neue Größe im Deathcore zu werden. Ein Package, das der Metal-Fan so schnell nicht vergessen wird.